Caren Joner, HSG Hanauerland

Murgtal Panthers beißen sich die Zähne an der HSG Hanauerland aus.

Von einer Überraschung kann man nach 8:4 Punkten und dem 22:22 gegen die Murgtal Panthers bei der HSG Hanauerland nicht mehr sprechen.

Um es vorwegzunehmen, Gästetrainer Siegfried Oser hatte nach dem Remis in der Hanauerlandhalle nichts mehr in seiner Trickkiste und musste nur mit einem Punkt die Heimreise antreten. Dabei gingen die Gäste favorisiert in die Begegnung. Um überhaupt eine Mannschaft stellen zu können, musste sich HSG-Trainer Thorsten Sasse aus der eigenen Reserve und der B-Jugend bedienen. „Man muss der Mannschaft ein riesiges Kompliment machen, da sie trotz der verletzten Misere Woche für Woche Punkte erkämpft. Das ist wirklich großartig.“

Zunächst wurden die Murgtal Panthers ihrer Favoritenrolle gerecht. Schon beim 2:4 nahm Thorsten Sasse eine frühe Auszeit, justierte jedoch erfolgreich nach. Caren Joner und Annabell Wilhelm glichen im Nachgang aus, dann stellten die Gäste den alten Abstand wieder her, bevor die HSG Hanauerland beim 6:6 wieder nachlegen konnte. Nochmals konnten die Panthers in Vorlage gehen, doch darauf folgte die wohl spielerisch stärkste Phase der Gastgeberinnen, die beim 12:8 Halbzeitstand endete.

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Die optische Überlegenheit der Gästespielerinnen spiegelte sich nicht im Zwischenergebnis wider, mit nur 8 Gegentoren war der Plan von Thorsten Sasse aufgegangen: „Wir haben versucht das Tempospiel der Murgtal Panthers zu unterbinden, dies ist uns absolut gelungen. Die einfachen Tore blieben aus und wir nutzten dagegen unsere Chancen konsequent“.

Nach dem Seitenwechsel baute die Oser-Sieben kontinuierlich Druck auf, musste aber bis zur 45 Minute ausharren, bevor der Führungswechsel eintrat. Taktische Finessen beider Trainer wurden von den Spielerinnen umgesetzt, leider konnte das neu zusammengestellte Schiedsrichtergespann das vorgegebene Tempo nicht mitgehen, wodurch es immer wieder zu Spielunterbrechungen kam. Das der Rhythmus bei den Gästen darunter litt kam dem Spiel der personell reduzierten HSG Hanauerland entgegen.

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Lautstark unterstützt von den Zuschauern kämpften die HSG-Spielerinnen um jeden Zentimeter Boden der Hanauerlandhalle. Eine weitere Auszeit nach dem 17:19 Rückstand glich Ellen Joner im Alleingang aus. Die etatmäßige Kreisläuferin war plötzlich auf allen Positionen zu finden und erfolgreich. Nach dem 21:21 Ausgleich durch Jasmina Waag steigerte sich die Spannung nochmals. Ellen Joner erhielt eine Zeitstrafe, den zusätzlich verhängten Siebenmeter parierte aber Jasmin Richter. Während der Strafzeit dehnte Anja Bechtold, selbst mit eine Knieorthese ausgestattet, die krampfende Beinmuskulatur von Ellen Joner, die dann nochmals ins Spiel kam und mit ihrem 10. Treffer den 22:22 Endstand herstellte. „Es war wohl die bisher beste kämpferische Leistung meiner Mannschaft in dieser Saison. Zumindest vorübergehend stehen wir nun auf Platz 2 in der etwas verschobenen Landesliga Tabelle. Am Ende hatten wir noch eine Torchance, wir wollten aber primär den Punkt sichern“, resümiert Sasse das Spiel.

HSG Hanauerland – Murgtal Panthers: 22:22 (12:8)

HSG Hanauerland: Ellen Joner 10/4, Caren Joner 3, Jasmina Waag 3, Nadine Baldner 2, Annabell Wilhelm 2, Eva Bernhard 1, Luisa Heidt 1, Jasmin Richter, Nele Stahl, Anja Bechtold, Amelie Piechatzek, Thorsten Sasse.
Strafzeiten: 3

Murgtal Panthers: Melissa Fritz 5, Ronja Lutz 3, Hannah Stößer 3, Laura Winkler 3/1, Lena Hartmann 2, Tamara Rieger 2, Lena Siegel 2, Anna Ludwig 1, Maja Pistelek 1, Lea Krieglstein, Ana-Marija Lovric, Julia Wohland, Sandra Lutz, Siegfried Oser, Sophia Maier, Christopher Striebel.
Strafzeiten: 1