Die HSG Hanauerland unterstützte den TV Willstätt und feierte den Ausgleich in letzter Sekunde für Willstätt mit.
25:25 (13:10) trennten sich die SG Köndringen/Teningen und der TV Willstätt am Samstagabend im Vorrundenspiel der Gruppe A.
Vor einer mächtigen Zuschauerkulisse, darunter auch viele HSG-Fans, bei der in der Ludwig-Jahn-Halle in Teningen kein Platz mehr frei blieb, fand das erste Spiel der Oberliga-Baden-Württemberg der aktuellen Saison 2023/2024 statt.
Den besseren Start ins Spiel hatte der TV Willstätt. Jahn-Philipp Valda und Illia Hrebelev sorgten für die ersten Tore. Doch die Gastgeber zogen mit zwei Toren von Maurice Bührer zum 2:2 nach. Fortan im Mittelpunkt des Geschehens die Torhüter Maxime Duchene und sein gegenüber Clemet Gaudin, die mit starken Paraden überzeugten. Beim 4:3 übernahm die SG Köndringen/Teningen erstmals die Führung, Maurice Bührer hatte einen Siebenmeter verwandelt, Noah Streckhardt blieb zuvor von der Linie erfolglos.
Pascal und Maurice Bührer sorgten mit dem 8:6 für Stimmung in der Halle, doch es folgte eine starke Phase des TV Willstätt. Antoine Gutfreund sorgte mit einem Doppelschlag zum 9:10 für die erneute Führung der Willstätter und zum Anstieg des Stimmungsbarometers im HSG-Block. Nach 21 Minuten trat jedoch eine Schockstarre ein dem TV Willstätt gelang bis zur Halbzeit kein Tor mehr, während die Hausherren vier Tore erzielten und beim 13:10 zufrieden mit ihren Fans in die Pause gehen konnten.
Nach dem Seitenwechsel nahm die Begegnung erneut Tempo und Dynamik auf. Die knapp 800 Zuschauer sahen ein Spiel auf Augenhöhe mit zunächst nur leichten Vorteilen der SG Köndringen/Teningen. Gutfreund hatte mit dem 13:12 den TV Willstätt heran gebracht, doch dann bestraften sich die Willstätter wiederum selbst. Eine Zeitstrafe gegen Dinko Dodig und ein vergebener Siebenmeter von Streckhardt nutzte die SG Köndringen/Teningen zum 15:12. Hatten die Unparteiischen in der ersten Halbzeit nur eine Zeitstrafe vergeben, sorgten acht Zeitstrafen und eine Disqualifikation in den zweiten 30 Minuten für manches Unverständnis bei den Mannschaften und Fans.
Um es vorweg zu nehmen, es blieb eine faire Begegnung mit einigen Ruppigkeiten, die der Oberliga aber gerecht waren. Mitte der zweiten Halbzeit hatte die Eble-Sieben ihren Vorsprung auf 20:16 ausgebaut, es sah nicht gut aus für den TV Willstätt. Ein Überzahlspiel nutzten die Gäste durch Valda und Dodig zum 20:18, ebenfalls in Überzahl tankte sich Kreisläufer Ebner für die SG zum 21:18 durch. Was folgte, war nichts für schwache Nerven. Eine Disqualifikation gegen den Willstätter Abwehrspezialisten Yannick Ludwig sorgte für Entsetzen bei den zahlreichen mitgereisten Fans, hatte er Pascal Bührer doch nur leicht mit dem Daumen im Gesicht touchiert. Eine ebenso fragliche Zeitstrafe gegen den SG-Spielgestalter Pascal Bührer glich die Stimmung auf den Rängen aus. Doch Haller stellte nach 51 Minuten den ehemaligen SG-Torhüter Vincent Lutz zwischen die Pfosten und bewies damit ein glückliches Händchen. Dazu kam noch, dass der TV Willstätt sein erneute Überzahlspiel besser ausnutzte. Valda und Wastl sorgten für den Anschluss, Hreblev glich nach 54 Minuten durch einen Siebenmeter zum 22:22 aus. Der HSG-Fan-Block stand nun im wahrsten Sinne des Wortes hinter dem TV Willstätt.
Aber beide Lager unterstützten nun ihre Mannschaft, die mit den letzten Kräften um den Sieg kämpften. Eine vergebener Siebenmeter von Hreblev gegen den eingeswechselten Fabian Hörsch und der folgende Ausgleich (23:23) sowie eine Zeitstrafe gegen Funk sorgten für ein Wechselbad der Gefühle beim TV Willstätt und auf den Rängen. Doch auch Maurice Bührer zeigte Nerven von der Siebenmeterlinie, konnte sich aber dem Jubel der SG-Fans beim nachfolgenden 24:23 nicht entziehen. Noch 47 Sekunden waren zu spielen als Maximilian Hartz den Ausgleich für Willstätt erzielte, noch 21 Sekunden als Jonas Eble ein Timeout nahm. Weitere 10 Sekunden waren vergangen, als Maurice Bührer mit seinem 11. Treffer seine Leistung krönte. Doch es waren noch 6 Sekunden auf der Uhr übrig, als Gästetrainer Robin Haller die letzte Auszeit im Spiel nahm. Willstätt brachte mit Antoine Gutfreund ihren bis dahin besten Werfer in Position, der aus gut 10 Metern in der Schlusssekunde zum 25:25 Endstand traf.
Enttäuschung machte sich bei den Spielern der SG Köndringen/Teningen breit, während Willstätt den Punktgewinn wie ein Sieg feierte. Im Trainergespräch nach dem Spiel waren sich Jonas Eble und Robin Haller einig: „Es war ein gutes Spiel für die Zuschauer“.
SG Köndringen/Teningen – TV Willstätt 25:25 (13:10)
SG Köndringen/Teningen: Andreas Bühler, Sebastian Endres (1), Lukas Zank (2), Axel Simak, Fabrizio Spinner, Jonas Meyer (2), Fabian Hörsch, Maurce Bührer (11/1), Marco Ebner (1), Luis Ehret (1), Pascal Bührer (5), Oliver Bührer (2), Dustin Ammel, Maiximilian Endres, Clement Gaudin (TW), Jan Keller (A), Jonas Eble (Trainer), Sebastian Kicki (Torwarttrainer), Alwin Deher
Gelb: Axel Simak, Jonas Meyer
Zeitstrafen: Lukas Zank, Fabrizio Spinner, Pascal Bührer.
TV Willstätt: Vincent Lutz, Yannick Ludwig, Lucas Limouzin (1), Dinko Dodig (1), Illia Hrebelev (5/2), Philip Wastl (2), Maximilian Hartz (1), Antoine Gutfreund (7), Mairus Oßwald (1), Maxime Duchene (TW), Noah Benjamin Streckhardt (1/1), Jacob Funk, Steffen Dold (TW), Joffrey Bonnemberger (1), Jan-Philipp Valda (5), Fredy Beker, Frank Klomfass (TW-Trainer), Robin Haller (Trainer), Alexander Pfeifer (Physio).
Gelb: Marius Oßwald, Jacob Funk, Robin Haller
Zeitstrafen: Yannick Ludwig, Dinko Dodig, Marius Oßwald, Jacob Funk, Joffrey Bonnemberger.
Disqualifikation: Yannick Ludwig