Beim SV Zunsweier zeigte die HSG Hanauerland Moral und kam nach sieben Toren Rückstand noch zum 27:27 (17:14).
„Unkonzentriertheit, kein Zugriff in der Abwehr, viel zu statisch im Angriff, leichtes Spiel für Zunsweier“, sprudelten Kritikpunkte aus HSG-Trainer Jochen Reith nach der Begegnung heraus. Nein, es war wirklich nicht schön was die HSG-Spieler bis zum 8:15 Rückstand zeigten. Der Rückstand war jedoch die logische Konsequenz einer Fehlerkette die 23 Minuten andauerte.
Dazu kamen später noch die verletzungsbedingten Ausfälle von Daniel Schlampp und Sven Bechtold. Da Xavier Greyenbuhl aktuell in Spanien verweilt, fehlte diese Alternative im Rückraum. Eine Auszeit der Gastgeber beim Spielstand von 16:11 hatte noch das 17:11 zur Folge, danach arbeitete sich die HSG Hanauerland jedoch bis zum 17:14 Pausenstand heran.
Dominik End verkürzte nach dem Seitenwechsel sogar auf 17:15. Das Hoch erwies sich als Strohfeuer, wie die nachfolgenden Minuten zeigen sollten. Zunsweier zog wieder auf 23:17 / 24:18 davon.
Mitte der zweiten Halbzeit zahlte sich dann die Umstellung der HSG-Abwehr aus. Deutlich aggressiver wurden die Gegenspieler angegangen und die daraus resultuierenten Ballgewinne häuften sich. Der 26:24 Anschlusstreffer von Jörn Ferber, läutete eine heiße Schlussphase ein. Die HSG-Spieler gingen nun mit deutlich mehr Zug in Richtung des gegnerischen Tores, was Wikung zeigte.
In der 53 Minute nahm Jochen Reith nach dem 27:24 nochmals eine Auszeit. Dann lief ein schlechter Film für die Fans des SV Zunsweier ab. Während die Gastgeber kein Tor mehr erzielen konnten, trafen Fabian Reith und Dominik End zum 27:26. Auch eine nachfolgende Strafzeit gegen Edi Barisas überstand die HSG Hanauerland unbeschadet.
Jörn Ferber, im vergangenen Jahr noch auf Torejagd beim SV Zunsweier erzielte den 27:27 Endstand, doch es waren noch 59 Sekunden zu spielen. Nochmals kam die HSG Hanauerland in Ballbesitz und 19 Sekunden vor dem Abpfiff wurde erneut der grüne Karton von Jochen Reith niedergelegt.
Mit dem letzten Angriff im Spiel hätte die HSG Hanauerland erstmals im Spiel in Führung gehen und wahrscheinlich den Sieg erringen können, doch es blieb beim letztendlich verdienten 27:27.
„Meine Mannschaft hat sich nach dem Katastrophenstart gefangen und Moral gezeigt“, resümierte Jochen Reith das Spiel. Die Verletzungen von Schlampp und Bechtold werden eventuell langwierig sein, eine Diagnose wird wohl erst in der kommenden Woche vorliegen.
SV Zunsweier – HSG Hanauerland 27:27 (17:14)
SV Zunsweier: 3 Louis Huber (1), 4 Philipp Duregger, 5 Fabian Brückner, 8 Simon Elicker (7), 9 Valentin Karcher (10/3), 16 Martin Schwaderer, 17 Luis Oberle (7), 20 Maximilian Huber, 25 Rico Feißt (1), 31 René Junker, 76 Lukas Ehmüller (1), 99 Johannes Wolf, Sven Heuberger, Nico Vollmer; Trainer: Nico Vollmer
HSG Hanauerland: 3 Florian Fessler (2), 7 Sven Bechtold (3), 8 Edvinas Barisas, 10 Niclas Mild, 11 Jörn Poß, 19 Clément Daul (5), 20 Ferber Ferber (2), 22 Frank Sturm, 25 Dominik End (9), 31 Marco Schlampp, 60 Florian Baehr (1), 75 Fabian Reith (5), 99 Vincent Boehrer, Jochen Reith, Daniel Kepes, Gerhard Flammer; Trainer: Jochen Reith
Schiedsrichter: Patrik Papke (TV St. Georgen), Matthias Flaig (TV St. Georgen)
Gelb: René Junker / –
Strafminuten: 2:12
2 Minuten: Rico Feißt / Edvinas Barisas, Jörn Poß, Clément Daul, Marco Schlampp, Marco Schlampp, Florian Baehr