Die Verletztenliste der SG Freudenstadt/Baiersbronn lichtet sich vor der Begegnung auf wundersame Weise.
Sah man sich bei der SG Freudenstadt/Baiersbronn nach einer dramatischen Personallage noch vor einer Woche nicht in der Lage am Bodensee anzutreten, war zum Spiel gegen die HSG Hanauerland sogar Dražen Dropuljić wieder fit. Nach einer Handgelenksverletzung hatte man auf der Homepage der SG noch geschrieben das er in diesem Jahr nicht mehr spielen könnte, er warf Spiel gegen die HSG Hanauerland 9 Tore.
HSG-Trainer Jochen Reith hatte bereits nach der Spielabsage am vergangenen Wochenende orakelt, dass die SG Freudenstadt/Baiersbronn komplett antreten werde, bis auf Marcel Bauer sollte er recht behalten. „Bei der SG waren für mich bis auf Marcel Bauer, nicht wirklich überraschend, alle Spieler dabei, die letzte Woche ein Antreten in Konstanz verhindert haben“, erklärt Reith mit einem Lächeln im Gesicht.
Wer nun denkt, dass die HSG Hanauerland ein schlechter Verlierer sei, der irrt. Den Weg in die harzfreie Halle nach Freudenstadt musste Reith ohne die etatmäßigen Rückraumspieler Bechtold, Fessler, Greyenbuhl, Karic, Yerlikaya und End antreten. Mikka Huber und Pascal Reith aus der A-Jugend und Trainer Daniel Kepes mussten aushelfen, Rechtsaußen Clement Daul machte auf der ungewohnten Position, Rückraum Mitte, ein gutes Spiel. Unter diesen Voraussetzungen waren die Erfolgschancen für die HSG Hanauerland schon vor der Begegnung mehr als gering gewesen. Und, obwohl das perfekte Timing der Wunderheilungen bei der HSG Hanauerland nicht funktionierte, reiste das dezimierte Team in den Schwarzwald.
„Wir sind zunächst gut in die Partie gestartet, haben dann aber mit ein paar Pfostentreffern die SG Freudenstadt/Baiersbronn zu Gegenstößen eingeladen. folgerichtig resultierend war daraus der Halbzeitstand von 19:12“, erklärt Reith die erste Halbzeit kurz und bündig. Im Angesicht einer Niederlage spielte die HSG Hanauerland in der zweiten Halbzeit befreit auf. Mikka Huber erzielte nach 45 Minuten mit seinem ersten Tor im Seniorenteam den 23:23 Ausgleich und sorgte damit für viel Aufwind bei seinen Mannschaftskollegen. Bis zum 27:26 bot man den Schwarzwäldern Paroli, dann machte sich jedoch der Kräfteverschleiß der Aufholjagd bei der HSG Hanauerland bemerkbar.
„Zur Überraschung der Heimmannschaft und deren Fans sind wir sensationell in die zweite Halbzeit gestartet. Nach 45 Minuten haben wir das Ergebnis wieder auf null gestellt. Leider hat sich dann bemerkbar gemacht, dass uns heute die Optionen von der Bank gefehlt haben“, war die Aussage von Reith zu den letzten Minuten im Spiel. Abschließend machte der HSG-Trainer seiner Mannschaft ein großes Kompliment für die unter den besonderen Bedingungen gezeigten Leistung. Nach dem Spiel wurde noch Jörn Ferber verabschiedet, dem ein längerer Aufenthalt in Neuseeland und Australien bevorsteht. Das sich die personelle Lage bei der HSG Hanauerland bis zum Spiel am 27.01.2024 bei der SG Muggensturm/Kuppenheim ändert, ist nicht zu erwarten, aber Wunder gibt es immer wieder.
SG Freudenstadt/Baiersbronn: Drazen Dropuljic 9/2, Pascal Baur 7, Patrick Sandelmann 6, Nico Käser 4, Tim Wissmann 3, Marinko Tuka 2, Lars Sandelmann 2, Hannes Benzing 2, Max Kneissler 1, Sven Wissmann, Nils Scherer, Michael Heinen, Paul Eisele, Maximilian Baur, Krzysztof Lisiecki, Ralph Kammer, Thomas Skowronek.
HSG Hanauerland: Fabian Reith 6, Yann Griesmar 6, Philip Wastl 4, Jörn Ferber 4/2, Clément Daul 4, Maxime Soltane 2, Florian Baehr 2/2, Mikka Huber 1, Maurice Fauti 1, Mirco Zander, Louis Welle, Pascal Reith, Daniel Kepes, Jochen Reith.
Schiedsrichter: Frank Schneider, Frank Aberle